Stand: 03.02.2020
(genehmigt vom Datenschutzteam der Universitätsklinik Ulm am 03.02.2020)

Der Datenschutz ist uns wichtig und wir nehmen ihn sehr ernst. Wir setzen auf eine vertrauensvolle Kooperation mit Ihnen und sind in jeder Hinsicht bemüht, Sie rundum zufriedenzustellen – dies gilt natürlich auch im Umgang mit den von Ihnen übermittelten Daten bei der Teilnahme an der Online-Befragung. Mit diesem Dokument möchten wir Ihnen Hintergrundinformationen zur Intention der Befragung sowie Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten vermitteln.

Sie können sich bei Fragen jeglicher Art jederzeit an das Projektteam wenden:

Prof. Dr. Miriam Rassenhofer

Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
Steinhövelstr. 5
89075 Ulm
T. 0731 500 62631
Miriam.Rassenhofer@uniklinik-ulm.de

Prof. Dr. Jörg M. Fegert

Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
Steinhövelstr. 5
89075 Ulm
T. 0731 500 61600
Joerg.Fegert@uniklinik-ulm.de

Kathrin Lipke, B. Sc. Med. Dok.

Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
Steinhövelstr. 5
89075 Ulm
T. 0731 500 61690
Kathrin.Lipke@uniklinik-ulm.de

Jelena Gerke, M. Sc. Psych.

Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie
Steinhövelstr. 5
89075 Ulm
T. 0731 500 61615
Jelena.Gerke@uniklinik-ulm.de

1) Projektbeschreibung

Im Jahr 2010 wurde als Reaktion auf den sog. „Missbrauchsskandal“ die Stelle der Unabhängigen Beauftragten für die Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) eingeführt. Frau Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin a.D., übernahm diesen Posten und setzte vieles in Bewegung. So wurde eine telefonische Anlaufstelle eingerichtet, an die sich Betroffene, Angehörige und Fachpersonen wenden konnten. Der heutige UBSKM Johannes-Wilhelm Rörig hat die Anlaufstelle als „Hilfetelefon Sexueller Missbrauch“ (HT) weitergeführt. Seit 2014 ist N.I.N.A. e.V. mit Sitz in Kiel und Berlin der Träger des Hilfetelefons und beschäftigt die Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen, die als Beratende am Hilfetelefon tätig sind. Die Begleitforschung übernimmt seit 2010 die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Jörg M. Fegert an der Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie (KJPP) des Universitätsklinikums Ulm. 

Die Inanspruchnahmepopulation des Hilfetelefons umfasst vor allem selbst Betroffene, aber auch Angehörige, Fachpersonal und Interessierte. Das Anliegen der Anrufenden variiert dabei stark und reicht vom Einholen einer kurzen Information bis zum ausführlichen Berichten der Missbrauchserfahrung. Es bleibt den Anrufenden überlassen, über was sie sprechen möchten. Mit Einwilligung der Anrufenden werden die Informationen quantitativ sowie teilweise als Freitext dokumentiert und anschließend in Ulm ausgewertet. Um die Erfahrungen und Berichte der Inanspruchnahmepopulation einordnen zu können, wird am Hilfetelefon, wenn es die Situation zulässt, ein standardisierter Fragebogen abgefragt. Bisher war das der Childhood Trauma Questionnaire (CTQ), der dieses Jahr durch den FAHW-12 – ein Fragebogen zum aktuellen Wohlbefinden – ersetzt wurde. Dieser Austausch wurde so entschieden, um auch die aktuelle Lebensqualität der Betroffenen stärker in den Fokus zu rücken und nicht lediglich die negativen Erfahrungen zu erfassen. 

Dennoch ist es von zentraler Bedeutung, die besondere Schwere der Missbrauchserfahrungen der Inanspruchnahmepopulation zu erfassen. Um das Beratungsgespräch zu entlasten wurde beschlossen, einen Online-Fragebogen einzurichten, auf den im Gespräch hingewiesen werden kann. Dieser Online-Fragebogen soll der Adverse Childhood Experiences Questionnaire (ACE) mit 10 Items zu negativen Kindheitserfahrungen sein, den Betroffene selbstständig online ausfüllen können. Das ermöglicht weiterhin die wertvolle standardisierte Erhebung der Erfahrungen von Menschen, die sexuell missbraucht wurden. 

Wissenschaftliches Ziel des Gesamtprojekts ist es, vertiefte Erkenntnisse über Dynamiken sexuellen Missbrauchs zu gewinnen, insbesondere in der schwer belasteten Inanspruchnahmepopulation des Hilfetelefons.

2) Verantwortung

Die vom aktuellen UBSKM Herrn Johannes-Wilhelm Rörig in Auftrag gegebenen Auswertungen finden durch Mitarbeiter*innen der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie (KJPP) des Universitätsklinikums Ulm statt.

Der Projektleiter ist Prof. Dr. Jörg M. Fegert. Die Verantwortung bezüglich der Datenverarbeitung trägt die Universitätsklinik Ulm. 

3) Datenerhebungsmethoden und –zugriff

Die Betroffenengruppe, die freiwillig an der Online-Befragung teilnimmt, gelangt auf eine Subdomäne der UBSKM Homepage. Hier werden kurze Informationen zur Befragung, Kontaktdaten des Hilfetelefons und aller Beteiligten, ein Link zu diesem Datenschutzkonzept und die Fragebogenitems an sich dargestellt. Das Datenschutzkonzept wurde von der Arbeitsgruppe erarbeitet und mit dem*r Datenschutzbeauftragten der Universitätsklinik Ulm abgestimmt.

Der Link zu dem Online-Fragebogen soll in Betroffenenforen und -gruppen sowie auf der Plattform des UBSKM veröffentlicht werden, um neben der Inanspruchnahmepopulation des Hilfetelefons einen noch größeren Kreis an Betroffenen zu erreichen. 

Zusätzlich zu den 10 Items des ACE werden die Altersspanne der Ausfüllenden (analog zur Dokumentation des Hilfetelefons), das Geschlecht und die Art, wie diejenigen von dem Fragebogen erfahren hat, erhoben, um die Daten der Betroffenengruppe einordnen und mit repräsentativen Daten vergleichen zu können. Zudem wird abgefragt, ob es sich um Betroffene handelt, die eine Beratung am HT bereits in Anspruch genommen haben, um damit ein Vergleichsmerkmal in Bezug auf die Inanspruchnahme des UBSKM-Beratungsangebotes schaffen zu können.

Es werden damit weder Daten gespeichert, die zur Identifizierung der Teilnehmenden führen könnten (personenbezogene Daten), noch werden die Daten mit den erhobenen Daten des Gesprächs am Hilfetelefon verknüpft.

Was sind personenbezogene Daten?

Personenbezogene Daten sind alle Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person beziehen. Entscheidend ist also, ob durch die erhobenen Daten ein Personenbezug hergestellt werden kann. Darunter fallen Informationen wie z.B. Ihr Name, Ihre Anschrift, Ihre Telefonnummer, Mailadresse. Informationen, die nicht direkt mit Ihrer wirklichen Identität in Verbindung gebracht werden – wie z.B. favorisierte Webseiten oder Anzahl der Nutzer einer Seite – sind keine personenbezogenen Daten.

Es ist für die Teilnehmer*innen jederzeit möglich, die Online-Befragung abzubrechen. Gesichert werden die Daten erst dann, wenn der finale „Fragebogen abschicken“-Button angeklickt wurde. Eine detaillierte Beschreibung der Datenerhebung ist in Abschnitt 4 zu finden.

Die Bereitstellung der Server und technische Umsetzung/Implementierung des Fragebogens erfolgt durch die beauftragte Firma:

Soon-Systems GmbH 
Syrlinstraße 5 
D-89073 Ulm
Telefon: +49 731 141 102 10
Telefax: +49 731 141 102 99
E-Mail: info (at) soon-systems.de

Die Mitarbeiter*innen von Soon-Systems sind verantwortlich für die Programmierung, das Design und das Webhosting des Fragebogens. Sie verfügen über qualifizierte technische und organisatorische Maßnahmen gemäß der DSGVO und die bereitgestellten Server erfüllen die nötigen Sicherheitsstandards. 

Neben den Mitarbeiter*innen von Soon-Systems haben die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Jörg M. Fegert und Jun.-Prof. Dr. Miriam Rassenhofer an der Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie (KJPP) Ulm Zugriff zu den in einer Datenbank gespeicherten Daten. Um den Zugang für die Mitarbeiter*innen der KJPP zu ermöglichen, richtet Soon-Systems einen Passwort-geschützen Bereich für die Personengruppe ein, die Zugang zu den Daten für die Weiterverarbeitung im Rahmen des Projekts benötigt. In diesem können die Daten in Form einer CSV-Datei heruntergeladen und auf dem Serverbereich der Universitätsklinik-Ulm gesichert werden.

Durch den Webseitenbetreiber werden in den Server-Logfiles folgende Daten gespeichert:

  • Browsertyp und Browserversion
  • verwendetes Betriebssystem
  • Referrer URL
  • Hostname des zugreifenden Rechners
  • Uhrzeit der Serveranfrage

Diese Daten können ebenfalls nicht bestimmten Personen zugeordnet werden. Die Erhebung der Daten dient nicht der Analyse der Besucherströme oder der Weiterverarbeitung, sondern diese werden benötigt, um z.B. Angriffe auf den Server festzustellen. Die Log-Dateien werden automatisiert nach 14 Tagen gelöscht.

4) Beschreibung der Datenerhebung

Es wird eine Webseite geben, auf der die Teilnehmenden einen Einleitungstext präsentiert bekommen, in dem sie bzgl. Freiwilligkeit und Anonymität aufgeklärt werden. Es wird beschrieben, dass die Daten nicht mit den Daten des Hilfetelefons verknüpft werden und die Auswertung durch die Arbeitsgruppe um  Prof. Dr. Jörg M. Fegert und Jun.-Prof. Dr. Miriam Rassenhofer an der Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie (KJPP) Ulm vorgenommen wird. Außerdem wird auf einen Link zum vollständigen Datenschutzkonzept hingewiesen.

Darauffolgend wird ein Kontrollkästchen zum Anklicken dargestellt, das die Teilnehmenden anklicken müssen. Dieses bestätigt, dass die Teilnehmer*innen freiwillig an der Befragung teilnehmen möchten und über die Datenschutzbestimmung in Kenntnis sind. Erst dann werden der darunter stehende Fragebogen sowie vier soziodemografische Fragen zum Ausfüllen freigegeben. Bei der Beantwortung werden keine Freitextfelder zur Verfügung stehen und die Teilnehmenden können zwischen den Antwortmöglichkeiten wählen (Radiobuttons & Drop-Down-Felder).

Möchten die Befragungsteilnehmer*innen aus irgendwelchen Gründen die Befragung abbrechen, ist das jederzeit durch den Klick auf den Button „Befragung abbrechen“ möglich.

Im anderen Fall können die Antworten durch den Klick auf „Fragebogen absenden“ gespeichert werden. In dem Moment werden die Fragebogenelemente auf Vollständigkeit geprüft und im Fall von fehlenden Antworten ein Hinweis darauf gegeben. Die Teilnehmer*innen haben dann die Möglichkeit die Antworten noch mal zu bearbeiten oder den Bogen trotzdem abzuschicken. 

Während des gesamten Prozesses ist in Kopf- und Fußzeile der Hinweis auf das Hilfetelefon Sexueller Missbrauch mit Anrufzeiten und Telefonnummer ersichtlich für den Fall, dass jemand nach Ausfüllen des Fragebogens Unterstützung benötigt.

5) Weiterverarbeitung der Daten

Die wissenschaftliche Begleitung durch die Arbeitsgruppe der KJPP Ulm analysiert die Daten hinsichtlich erfahrener negativer Kindheitserfahrungen und vergleicht sie mit anderen Datensätzen, bspw. repräsentative Studien der deutschen Bevölkerung. Die entsprechenden wissenschaftlichen Artikel erscheinen u.a. in Fachzeitschriften. Dabei werden lediglich Mittelwerte und Standardabweichungen präsentiert, nicht aber einzelne Fragebögen dargestellt. Personenbezogene Daten von Ihnen werden nicht veröffentlich, da keine erhoben werden.

6) Ziel der Datenerhebung

Ziel der Datenerhebung ist es, standardisierte Daten über die Erfahrungen der Inanspruchnahmepopulation des Hilfetelefons zu erhalten. Das ermöglicht eine Einordnung und einen Vergleich der schwer belasteten Population. Gleichzeitig soll das Beratungsgespräch um die mündliche Erhebung des Fragebogens entlastet werden, sodass die Datenerhebung webbasiert erfolgen soll. 

7) Zustimmung zur Datenerhebung

Auf der Webseite wird es einen Einleitungstext geben, der den Zweck und das Ziel der Datenerhebung beschreibt. Auch wird auf die Freiwilligkeit und Anonymität verwiesen. Um den ausgefüllten Fragebogen „abzuschicken“ bzw. zu speichern, müssen Teilnehmende auf einen Button klicken, der darauf hinweist, dass hiermit der Datennutzung zugestimmt wird.

8) Datensicherung und -aufbewahrung

Sobald das Teilprojekt der Fragebogenerhebung abgeschlossen ist, werden die bis dahin erhobenen Daten final vom Forschungsteam der KJPP herunter geladen und auf dem Server des Universitätsklinikums Ulm für 10  Jahre gespeichert. Auch in diesem Bereich wurden entsprechend der DSGVO technische und organisatorische Schutzvorkehrungen eingerichtet und erfüllen die rechtlichen Grundlagen. Bei Fragen dazu kann sich an den*die Datenschutzbeauftragte*n unter folgendem Kontakt gewendet werden:

Universitätsklinikum Ulm, Datenschutzbeauftragte*r
Albert-Einstein-Allee 29
89081 Ulm
Tel. 0731 500-69290
Mail: dsb.ukl@uniklinik-ulm.de

Nachdem die Daten final von der Begleitforschungsgruppe bei Projektabschluss gesichert wurden, wird die Datenbank von Soon-Systems auf deren Server gelöscht.

9) Abrufbarkeit des Dokumentes „Datenschutz und Nutzungsbedingungen“

Sie können das Datenschutzkonzept auf der Webseite der Online-Befragung abrufen und ausdrucken:

Druckversion des Datenschutzkonzepts

Zuletzt geändert: Mittwoch, 15. April 2020, 11:56